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Altlastenauskunft

Inhaltsverzeichnis

Die Altlastenauskunft ist ein wichtiges Instrument für alle, die ein Grundstück oder eine Immobilie kaufen möchten. Sie wird von den zuständigen Umwelt- oder Bodenschutzämtern erteilt und gibt Auskunft darüber, ob ein Grundstück mit Boden- oder Grundwasserkontaminationen belastet ist. Typische Altlasten sind Schadstoffe aus früherer industrieller oder gewerblicher Nutzung, wie Altöl, Chemikalien oder Schwermetalle. Für Käufer ist die Altlastenauskunft unverzichtbar, da Bodenbelastungen nicht nur die Nutzung einschränken, sondern auch teure Sanierungspflichten nach sich ziehen können.

Definition und rechtliche Grundlage

Unter einer Altlastenauskunft versteht man die behördliche Mitteilung über mögliche Altlasten auf einem Grundstück. Grundlage ist das Bodenschutzgesetz (BBodSchG), das den Umgang mit kontaminierten Flächen regelt. Die Behörden führen Altlastenkataster, in denen bekannte oder vermutete Altlasten erfasst sind. Eine Auskunft daraus gibt Eigentümern, Käufern oder Investoren Rechtssicherheit über den Zustand des Bodens und mögliche Risiken.

Warum ist eine Altlastenauskunft so wichtig?

Altlasten können erhebliche Konsequenzen für Eigentümer haben. Wer ein belastetes Grundstück erwirbt, übernimmt automatisch auch die Pflicht zur Sanierung – unabhängig davon, ob er die Belastung verursacht hat. Ohne vorherige Auskunft besteht das Risiko, dass Käufer später mit hohen Kosten für Bodenaustausch oder Grundwassersanierungen konfrontiert werden. Zudem kann eine Altlast den Wert der Immobilie erheblich mindern oder eine geplante Bebauung unmöglich machen.

Inhalt einer Altlastenauskunft

Die Altlastenauskunft enthält in der Regel folgende Informationen:

  • Eintragungen im Altlastenkataster,
  • Hinweise auf bekannte oder vermutete Altlasten,
  • Angaben zur früheren Nutzung des Grundstücks,
  • mögliche Boden- und Grundwasserverunreinigungen,
  • bereits durchgeführte oder angeordnete Sanierungsmaßnahmen.

Damit bietet die Auskunft eine solide Grundlage für die Bewertung des Grundstücks und die Kalkulation möglicher Folgekosten.

Wie und wo beantragt man eine Altlastenauskunft?

Eine Altlastenauskunft wird beim zuständigen Umweltamt oder Bodenschutzamt beantragt. Viele Städte und Landkreise bieten dafür Formulare oder Online-Portale an. In der Regel ist eine schriftliche Anfrage erforderlich, bei der Angaben zum Grundstück (Flurstück, Adresse, Lageplan) gemacht werden müssen. Die Bearbeitung kann je nach Behörde zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen dauern. Für die Auskunft fallen meist Gebühren zwischen 20 und 200 Euro an, abhängig vom Umfang der Recherche.

Beispiel aus der Praxis

Ein Investor plant den Kauf eines Grundstücks, auf dem früher eine Autowerkstatt betrieben wurde. In der Altlastenauskunft erfährt er, dass im Boden erhöhte Konzentrationen von Mineralölkohlenwasserstoffen vorhanden sind. Die zuständige Behörde ordnet eine Sanierung an. Ohne diese Information hätte der Käufer ein erhebliches finanzielles Risiko übernommen. Mit der Auskunft kann er nun den Kaufpreis neu verhandeln oder von der Investition Abstand nehmen.

Unterschied zwischen Altlast und altlastverdächtiger Fläche

Die Altlastenauskunft unterscheidet häufig zwischen festgestellten Altlasten und altlastverdächtigen Flächen:

  • Altlast: Es besteht ein gesicherter Nachweis über eine schädliche Bodenveränderung oder Grundwasserverunreinigung.
  • Altlastverdächtige Fläche: Aufgrund der früheren Nutzung (z. B. Tankstelle, Industrieanlage) wird eine Belastung vermutet, die jedoch noch nicht abschließend untersucht wurde.

Gerade bei verdächtigen Flächen sind oft Bodengutachten oder weitere Untersuchungen erforderlich, um Klarheit zu schaffen.

Relevanz für Käufer und Verkäufer

Für Käufer ist die Altlastenauskunft ein zentrales Prüfungsdokument vor Vertragsabschluss. Sie gehört zur Due Diligence im Immobilienkauf und sollte stets vor Unterzeichnung eingeholt werden. Verkäufer wiederum können mit einer aktuellen Auskunft Transparenz schaffen und so das Vertrauen potenzieller Käufer stärken. Auf dem Immobilienmarkt ist die Frage nach Altlasten inzwischen ein Standardthema bei Grundstücksgeschäften.

Folgen bei ignorierten Altlasten

Wer eine Immobilie ohne Altlastenauskunft kauft, geht ein erhebliches Risiko ein:

  • Sanierungspflichten mit potenziell sechsstelligen Kosten,
  • Nutzungsbeschränkungen (keine Bebauung oder nur eingeschränkte Nutzung möglich),
  • Wertminderung und eingeschränkte Vermarktungschancen.

Daher gilt: Eine Altlastenauskunft ist für Immobilienkäufer ebenso wichtig wie Grundbuchauszug oder Baulastenverzeichnis.

Fazit

Die Altlastenauskunft liefert entscheidende Informationen über mögliche Boden- und Grundwasserbelastungen auf einem Grundstück. Sie schützt Käufer vor unvorhersehbaren Risiken und schafft Transparenz im Immobiliengeschäft. Wer eine Immobilie erwerben will, sollte die Auskunft frühzeitig beantragen und in seine Entscheidung einbeziehen. Denn nur wer den tatsächlichen Zustand des Bodens kennt, kann den Wert der Immobilie realistisch einschätzen und unangenehme Überraschungen vermeiden.

Ihr Ansprechpartner

Frank Breinling
Geschäftsführer und Immobilienvermittler

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