Unter Hausanschlusskosten versteht man die einmaligen Gebühren, die beim Neubau einer Immobilie anfallen, um das Gebäude an die öffentlichen Versorgungsnetze anzuschließen. Ohne diese Anschlüsse ist ein modernes Wohnen nicht möglich: Strom, Wasser, Abwasser, Gas und Telekommunikation sind essenziell für die Nutzung eines Hauses. Die Kosten werden von den jeweiligen Versorgungsunternehmen berechnet und decken die Herstellung der Leitung vom Hauptstrang in der Straße bis ins Gebäude ab. Je nach Region, Leitungslänge und Anzahl der Anschlüsse können die Hausanschlusskosten mehrere tausend Euro betragen und stellen damit einen wichtigen Posten in der Baufinanzierung dar.
Welche Anschlüsse gehören dazu?
Typischerweise umfassen Hausanschlusskosten folgende Versorgungsleitungen:
- Stromanschluss: Verbindung des Hauses mit dem örtlichen Stromnetz, inklusive Hausanschlusskasten.
- Wasseranschluss: Anbindung an die öffentliche Wasserversorgung.
- Abwasseranschluss: Anschluss an das öffentliche Kanalnetz für Schmutz- und ggf. Regenwasser.
- Gasanschluss: (optional) Versorgung mit Erdgas für Heizung, Warmwasser und Küche.
- Telekommunikationsanschluss: Telefon, Internet und Kabelfernsehen, oft durch die Deutsche Telekom oder regionale Anbieter.
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Die Höhe der Hausanschlusskosten variiert stark und hängt von mehreren Faktoren ab:
- Leitungslänge: Je länger der Weg von der Straße zum Haus, desto höher die Kosten.
- Art des Bodens: Aufwendige Erdarbeiten (z. B. bei felsigem Untergrund) erhöhen den Preis.
- Anzahl der Anschlüsse: Jeder Anschluss wird separat berechnet.
- Regionale Unterschiede: Versorger haben unterschiedliche Preislisten und Gebührentabellen.
Im Durchschnitt liegen die Hausanschlusskosten für Strom und Wasser jeweils zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Für Abwasser sind ähnliche Beträge einzuplanen, der Gasanschluss kostet ebenfalls rund 1.500 bis 2.500 Euro. Telekommunikation schlägt meist mit 500 bis 1.000 Euro zu Buche. Insgesamt können Hausanschlusskosten somit zwischen 8.000 und 15.000 Euro betragen – in Einzelfällen auch deutlich mehr.
Rechtliche und organisatorische Aspekte
Die Herstellung der Hausanschlüsse darf ausschließlich von den zuständigen Versorgungsunternehmen oder deren Partnerfirmen durchgeführt werden. Bauherren müssen dazu rechtzeitig Anträge stellen, damit die Anschlüsse rechtzeitig zum Einzug fertiggestellt sind. In vielen Fällen können die Erdarbeiten auf dem eigenen Grundstück in Eigenleistung erbracht werden, was die Kosten reduziert – die eigentliche Anbindung ans Netz ist jedoch Sache der Versorger.
Zusätzliche Kosten neben den Hausanschlüssen
Neben den eigentlichen Anschlussgebühren können weitere Kosten anfallen, zum Beispiel:
- Gebühren für Baustrom- und Bauwasseranschlüsse während der Bauphase,
- Entwässerungsgebühren bei Versickerung oder Regenwassernutzung,
- Straßenaufbruch- und Wiederherstellungskosten, falls die Straße geöffnet werden muss,
- Installationen im Haus, etwa Zählerplätze oder Absperreinrichtungen.
Praxisbeispiel
Ein Bauherr errichtet ein Einfamilienhaus auf einem Grundstück mit 20 Metern Abstand zur Straße. Für den Stromanschluss veranschlagt der Netzbetreiber 2.000 €, für Wasser 2.500 € und für Abwasser 3.000 €. Der optionale Gasanschluss kostet weitere 2.000 €, der Telekommunikationsanschluss 800 €. Insgesamt summieren sich die Hausanschlusskosten auf rund 10.300 €. Diese Summe muss zusätzlich zu den Baukosten einkalkuliert werden.
Tipps zur Kostensenkung
Bauherren können die Kosten beeinflussen, indem sie:
- mehrere Anschlüsse gleichzeitig herstellen lassen, um Erdarbeiten zu bündeln,
- Eigenleistungen bei Erdarbeiten übernehmen, soweit vom Versorger erlaubt,
- auf den Gasanschluss verzichten, wenn ohnehin eine Wärmepumpe oder andere alternative Heiztechnik geplant ist,
- frühzeitig Kostenvoranschläge einholen und die Anschlussplanung mit der Bauplanung abstimmen.
Fazit
Die Hausanschlusskosten sind ein unvermeidbarer Bestandteil jedes Neubaus. Sie sichern die Anbindung des Gebäudes an die lebenswichtigen Versorgungsnetze und müssen von Anfang an in die Baufinanzierung eingeplant werden. Da die Höhe je nach Region, Versorger und Grundstück stark schwankt, sollten Bauherren rechtzeitig Angebote einholen und mögliche Einsparungen prüfen. Wer vorbereitet ist, vermeidet böse Überraschungen und sorgt dafür, dass alle Anschlüsse rechtzeitig zum Einzug verfügbar sind.