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Reihenhaus

Inhaltsverzeichnis

Ein Reihenhaus ist ein Einfamilienhaus, das direkt an die Nachbarhäuser angebaut ist und mit diesen eine durchgehende Häuserzeile bildet. Typisch für diese Bauform ist, dass jede Einheit über einen eigenen Eingang, ein separates Grundstück und in der Regel einen schmalen Garten auf der Rückseite verfügt. Das Reihenhaus stellt eine der beliebtesten Wohnformen im städtischen und suburbanen Raum dar – es kombiniert die Vorteile von individuellem Eigentum mit einer effizienten Flächennutzung und vergleichsweise moderaten Bau- und Grundstückskosten.

Was ist ein Reihenhaus?

Ein Reihenhaus gehört zur Familie der Einfamilienhäuser, unterscheidet sich jedoch von frei stehenden oder Doppelhäusern durch die gemeinsame Bauweise: Alle Häuser einer Zeile sind durch Brandwände direkt miteinander verbunden. Diese geschlossene Bauweise spart Fläche, Baumaterial und Energie. Typischerweise bestehen Reihenhausanlagen aus drei bis zehn Einheiten, die in gleichartiger Architektur errichtet wurden – oft mit identischen Grundrissen und Fassadengestaltungen.

Jede Einheit ist in sich abgeschlossen und rechtlich selbstständig. Das heißt: Der Eigentümer besitzt nicht nur das Gebäude, sondern in der Regel auch das dazugehörige Grundstück bis zur Mitte der Trennwand. Die Nachbarschaftsverhältnisse sind somit enger als bei freistehenden Häusern, was sowohl soziale als auch bauliche Aspekte mit sich bringt.

Historische Entwicklung und Verbreitung

Die Idee des Reihenhauses ist keineswegs neu: Bereits im 19. Jahrhundert entstanden in vielen europäischen Städten erste Reihenhausviertel – vor allem in England, wo die sogenannten „Terraced Houses“ das Stadtbild Londons prägten. In Deutschland setzte sich die Bauform ab den 1950er-Jahren zunehmend durch, als der Wohnraumbedarf nach dem Krieg stark anstieg und kompakte, bezahlbare Eigenheime gefragt waren.

Heute sind Reihenhäuser besonders in Stadt- und Randlagen weit verbreitet. Sie gelten als attraktive Alternative zu Eigentumswohnungen und Doppelhaushälften, weil sie den Traum vom eigenen Haus mit Garten ermöglichen – bei überschaubarem Grundstücksbedarf und meist niedrigeren Baukosten.

Aufbau und architektonische Merkmale

Reihenhäuser werden typischerweise in Massivbauweise errichtet, seltener in Holzrahmenbauweise. Sie bestehen meist aus zwei bis drei Geschossen, verfügen über ein Satteldach oder Flachdach und orientieren sich architektonisch an einer klaren, funktionalen Struktur. Die mittleren Häuser haben zwei Außenwände (vorne und hinten), während die seitlichen Wände durch Nachbarhäuser begrenzt sind.

Die Grundrisse sind effizient konzipiert: Erdgeschoss mit Wohn- und Essbereich, Obergeschoss mit Schlafzimmern, eventuell ein ausgebautes Dachgeschoss und ein kleiner Gartenanteil mit Terrasse auf der Rückseite. Durch die Reihenbauweise ist die nutzbare Grundstücksfläche pro Haus geringer, dafür können mehr Einheiten auf derselben Fläche entstehen – ein wesentlicher Vorteil in städtischen Lagen mit hoher Grundstücksnachfrage.

Vorteile des Reihenhauses

Das Reihenhaus bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die es für Familien, Paare und Eigennutzer besonders attraktiv machen:

  • Kosteneffizienz: Da Grundstücke und Baukosten geteilt werden, sind Reihenhäuser günstiger als freistehende Einfamilienhäuser. Sie bieten Wohneigentum auch für mittlere Einkommen.
  • Energieeinsparung: Durch die gemeinsame Bauweise entstehen weniger Wärmeverluste über die Außenwände – das spart Heizkosten und steigert die Energieeffizienz.
  • Eigener Garten: Trotz kompakter Grundstücke verfügen Reihenhäuser meist über einen privaten Garten oder eine Terrasse – ein Vorteil gegenüber Eigentumswohnungen.
  • Geringerer Pflegeaufwand: Die überschaubare Grundstücksgröße bedeutet weniger Pflegeaufwand, was vor allem Berufstätige und ältere Eigentümer schätzen.
  • Soziale Nähe: Reihenhäuser fördern Nachbarschaftsbeziehungen – etwa durch gemeinsame Zufahrten oder Spielstraßen in Wohnanlagen.

Nachteile und Herausforderungen

Neben den Vorteilen bringt die Reihenhausbauweise auch einige typische Einschränkungen mit sich. Der wohl häufigste Kritikpunkt ist die Hellhörigkeit: Zwischen den Häusern besteht zwar eine Brandwand, doch bei älteren Bauten ist der Schallschutz oft unzureichend. Moderne Reihenhäuser verfügen heute über deutlich verbesserte Schalldämmungen – etwa durch doppelte Trennwände oder spezielle Schallschutzsteine.

Ein weiterer Nachteil kann die eingeschränkte Gestaltungsfreiheit sein: In vielen Reihenhausanlagen gelten Gestaltungssatzungen, die ein einheitliches Erscheinungsbild vorschreiben. Eigenmächtige Farbänderungen an der Fassade oder größere bauliche Veränderungen (z. B. Anbauten, Dachausbauten) müssen häufig von der Eigentümergemeinschaft oder der Bauaufsicht genehmigt werden.

Auch die Grundstücksbreite ist begrenzt: Reihenhäuser sind oft nur 5–7 Meter breit, was den Grundriss und die Raumaufteilung einschränken kann. Für Familien mit größerem Platzbedarf oder den Wunsch nach separaten Arbeits- und Kinderzimmern kann das ein Nachteil sein.

Reihenhaus, Reiheneckhaus und Doppelhaus im Vergleich

Innerhalb der Reihenhausarchitektur gibt es verschiedene Varianten:

  • Reihenmittelhaus: Das klassische Haus in der Mitte einer Häuserzeile. Es hat zwei Nachbarn und meist die geringste Belichtung.
  • Reiheneckhaus: Das Endhaus einer Reihe – mit nur einem Nachbarn, zusätzlicher Fensterseite und größerem Grundstück. Es ist teurer, aber auch begehrter.
  • Doppelhaus: Besteht aus zwei direkt aneinandergebauten Einheiten – im Prinzip eine „Reihenhausreihe“ mit nur zwei Häusern. Es bietet mehr Individualität, ist aber ebenfalls kostspieliger.

Während Reihenmittelhäuser die günstigste Variante darstellen, bieten Reiheneckhäuser und Doppelhäuser durch mehr Licht, Gartenfläche und Privatsphäre ein gesteigertes Wohngefühl – allerdings zu höheren Kosten.

Baurechtliche Aspekte und Eigentumsverhältnisse

Reihenhäuser sind in der Regel als eigenständige Grundstücke mit eigenem Grundbuchblatt angelegt. Jeder Eigentümer trägt die volle Verantwortung für sein Gebäude und den dazugehörigen Gartenanteil. Die gemeinsame Wand zwischen den Häusern – die sogenannte Brandwand – gehört den Eigentümern jeweils bis zur Grundstücksgrenze.

Im Gegensatz zu Eigentumswohnungen gibt es keine Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) mit gemeinschaftlichem Eigentum. Dennoch können bei Reihenhausanlagen mit gemeinsamer Zufahrt oder Tiefgarage Sonderregelungen bestehen, die in der Teilungserklärung oder im Grundstücksvertrag geregelt sind.

Marktentwicklung und Preisfaktoren

Reihenhäuser zählen zu den nachgefragtesten Immobilientypen in Deutschland – insbesondere in Metropolregionen wie München, Stuttgart oder Frankfurt. Sie bieten Eigentum mit Garten zu einem Preis, der meist 20–30 % unter dem eines freistehenden Hauses liegt.

Der Preis hängt von typischen Faktoren wie Lage, Baujahr, Zustand und Energieeffizienz ab. In Ballungszentren können Reihenhäuser inzwischen Preise von über 800.000 € erreichen, während sie in kleineren Städten oder ländlichen Regionen oft zwischen 250.000 € und 450.000 € kosten.

Energieeffiziente Bauweisen (z. B. KfW-55 oder Passivhausstandard) sowie attraktive Gartenseiten und Randlagen innerhalb einer Siedlung können den Wert eines Reihenhauses zusätzlich steigern.

Reihenhäuser im Trend der Stadtentwicklung

Angesichts steigender Grundstückspreise und begrenzter Flächen spielt das Reihenhaus in der modernen Stadtplanung eine wichtige Rolle. Es erlaubt verdichtetes, aber dennoch individuelles Wohnen und gilt als nachhaltig, weil es weniger Fläche versiegelt und energieeffizient beheizt werden kann.

Auch architektonisch hat sich das klassische Reihenhaus weiterentwickelt: Heute gibt es moderne Reihenhausanlagen mit offenen Grundrissen, Dachterrassen und großzügigen Fensterfronten, die dem Image des „engen Stadthauses“ widersprechen. Besonders beliebt sind Reihenhäuser mit kleinen Gemeinschaftsflächen, Spielplätzen oder Grünzonen – sie verbinden Privatsphäre mit Nachbarschaftsgefühl.

Fazit: Eigentum mit Struktur und Effizienz

Das Reihenhaus ist ein moderner Klassiker des deutschen Wohnungsmarktes – funktional, kompakt und wirtschaftlich. Es bietet Eigentum mit Garten zu überschaubaren Kosten und ist besonders für Familien und Paare eine attraktive Wohnlösung.

Zwar bringt die dichte Bauweise gewisse Einschränkungen bei Privatsphäre und Gestaltung mit sich, doch durch hochwertige Dämmung, moderne Architektur und kluge Grundrisse hat sich das Reihenhaus zu einem beliebten Wohnstandard entwickelt. Wer Eigentum in stadtnaher Lage sucht und Wert auf Energieeffizienz, Nachbarschaft und überschaubare Kosten legt, findet im Reihenhaus eine ideale Lösung – Wand an Wand, aber mit eigenem Zuhausegefühl.

Ihr Ansprechpartner

Frank Breinling
Geschäftsführer und Immobilienvermittler

Telefon: +49 7224 7085
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