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Quadratmeterpreis

Inhaltsverzeichnis

Der Quadratmeterpreis ist eine der zentralen Kennzahlen in der Immobilienbewertung und -vermarktung. Er gibt an, welchen Preis ein Käufer oder Mieter pro Quadratmeter Wohnfläche für eine Immobilie zahlt. Damit ermöglicht er eine schnelle und objektive Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Objekten – unabhängig von deren Gesamtgröße. Ob beim Kauf, Verkauf oder der Miete: Der Quadratmeterpreis ist ein entscheidendes Instrument, um den Wert einer Immobilie im Verhältnis zur Fläche einzuordnen und das Preisniveau einer bestimmten Lage zu bestimmen.

Was genau ist der Quadratmeterpreis?

Der Begriff „Quadratmeterpreis“ beschreibt den Preis einer Immobilie, bezogen auf einen einzigen Quadratmeter Wohnfläche oder Nutzfläche. Er wird sowohl im Verkauf als auch in der Vermietung verwendet. Die Berechnung erfolgt durch die einfache Division des Gesamtpreises (Kaufpreis oder Jahresmiete) durch die Fläche in Quadratmetern.

Beispiel: Eine Eigentumswohnung kostet 300.000 Euro und hat eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern. Der Quadratmeterpreis beträgt somit 3.000 Euro pro m².

Diese Kennzahl hilft insbesondere dabei, Immobilien unterschiedlicher Größe miteinander zu vergleichen. Während ein 80-m²-Apartment für 280.000 Euro und ein 120-m²-Haus für 420.000 Euro auf den ersten Blick schwer vergleichbar sind, lässt sich über den Quadratmeterpreis schnell erkennen, welches Objekt teurer oder günstiger bewertet ist.

Wie wird der Quadratmeterpreis berechnet?

Die Formel ist einfach, doch ihre Aussagekraft hängt stark von den zugrunde liegenden Daten ab.

Formel:

Quadratmeterpreis = Kaufpreis / Wohnfläche

Beispiel:
Eine Immobilie kostet 450.000 € bei einer Wohnfläche von 120 m² → 450.000 / 120 = 3.750 €/m².

In der Mietpraxis wird der Quadratmeterpreis meist monatlich angegeben, also die Kaltmiete pro Quadratmeter. Beispiel: Eine Wohnung mit 800 € Kaltmiete und 80 m² Fläche ergibt 10 €/m².

Die Berechnung scheint trivial, aber entscheidend ist, welche Fläche tatsächlich berücksichtigt wird. Denn der Begriff „Wohnfläche“ ist genau definiert – Balkone, Terrassen, Dachschrägen oder Kellerräume fließen nur anteilig oder gar nicht ein.

Welche Flächen zählen zur Wohnfläche?

Die Grundlage für die Berechnung der Wohnfläche ist die Wohnflächenverordnung (WoFlV). Sie legt fest, welche Räume und Flächen vollständig, teilweise oder gar nicht angerechnet werden dürfen.

  • Voll angerechnet werden z.B. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Badezimmer
  • Zur Hälfte angerechnet werden Flächen mit Dachschrägen zwischen 1 und 2 Metern Höhe oder Balkone und Terrassen (meist 25–50 %)
  • Nicht angerechnet werden Keller, Heizungsräume oder Garagen

Gerade bei älteren Immobilienanzeigen sollte man prüfen, ob die angegebene Wohnfläche nach aktuellen Standards berechnet wurde. Schon kleine Abweichungen in der Flächenangabe können den Quadratmeterpreis deutlich verändern und so den Vergleich verzerren.

Faktoren, die den Quadratmeterpreis beeinflussen

Der Quadratmeterpreis ist nie ein absoluter Wert, sondern immer das Ergebnis mehrerer Einflussgrößen. Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Lage: Der wohl entscheidendste Faktor. In Großstädten wie München oder Stuttgart liegen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen deutlich über 8.000 €, während sie in ländlichen Regionen teils unter 3.000 € betragen.
  • Objektzustand: Neubauten, sanierte Altbauten oder Immobilien mit hochwertiger Ausstattung erzielen höhere Quadratmeterpreise als sanierungsbedürftige Objekte.
  • Ausstattung & Bauqualität: Fußbodenheizung, Echtholzparkett, moderne Bäder oder energiesparende Bauweise wirken preistreibend.
  • Energieeffizienz: Gebäude mit niedrigem Energiebedarf und neuen Heizsystemen sind aufgrund steigender Energiekosten gefragter – das wirkt sich direkt auf den Preis pro Quadratmeter aus.
  • Marktsituation: Angebot und Nachfrage in einer Region bestimmen ebenfalls das Preisniveau. In Ballungsräumen mit Wohnungsknappheit steigen Quadratmeterpreise kontinuierlich.

Quadratmeterpreise als Vergleichsmaßstab

In der Immobilienbewertung und Vermarktung dienen Quadratmeterpreise als objektiver Vergleichsmaßstab. Sie helfen, Preisunterschiede zwischen Städten, Stadtteilen und Immobilientypen zu erkennen.

Ein Beispiel:
Eine Wohnung in Freiburg kostet 5.500 €/m², während eine vergleichbare Wohnung in Offenburg für 3.800 €/m² zu haben ist. Der Unterschied reflektiert die deutlich höhere Nachfrage in der Universitätsstadt.

Auch innerhalb einer Stadt können sich Quadratmeterpreise stark unterscheiden – zwischen Innenstadtlage, Vorstadt und Randgemeinde liegen oft mehrere Tausend Euro Differenz.

Quadratmeterpreise bei Kauf und Miete

Beim Immobilienkauf ist der Quadratmeterpreis ein Indikator für den Marktwert und wird von Gutachterausschüssen und Onlineportalen regelmäßig ausgewertet.

Beim Mieten hilft der Quadratmeterpreis, die Angemessenheit einer Miete im Vergleich zum ortsüblichen Mietspiegel zu prüfen. In vielen Städten liegt die durchschnittliche Miete zwischen 8 und 15 Euro pro Quadratmeter, in Metropolen wie München oder Frankfurt teils deutlich höher.

Für Vermieter ist der Quadratmeterpreis Grundlage zur Kalkulation der Mieteinnahmen, für Investoren ist er eine Kennzahl, um Mietrenditen zu berechnen und Objekte unterschiedlicher Größe zu vergleichen.

Regionale Unterschiede in Deutschland

Deutschland weist ein stark differenziertes Preisniveau auf. Während in München, Hamburg oder Frankfurt Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen zwischen 8.000 und 12.000 € liegen, bewegen sich die Werte in Städten wie Dresden, Leipzig oder Hannover meist zwischen 3.000 und 5.000 €.

Im ländlichen Raum können Quadratmeterpreise je nach Infrastruktur, Nähe zu Ballungszentren und wirtschaftlicher Lage sogar unter 2.000 € fallen. Diese regionalen Unterschiede spiegeln sowohl die lokale Kaufkraft als auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wider.

Gutachterausschüsse veröffentlichen jährlich Grundstücksmarktberichte, die regionale Durchschnittspreise und Entwicklungstendenzen dokumentieren. Diese sind eine zuverlässige Quelle für realistische Quadratmeterpreise in einer bestimmten Gegend.

Quadratmeterpreis und Immobilienbewertung

Bei der Wertermittlung dient der Quadratmeterpreis als Grundlage im Vergleichswertverfahren. Hier werden ähnliche Objekte in Lage, Größe und Ausstattung herangezogen, um den Wert des zu bewertenden Objekts zu bestimmen.

Je nach Art der Immobilie kann der Vergleichswert auf Basis des regionalen Durchschnittspreises oder individueller Vergleichsobjekte berechnet werden. Für Eigentümer liefert der Quadratmeterpreis somit eine Orientierung, wie realistisch der geplante Angebotspreis ist.

Fazit: Orientierung, aber kein absoluter Wert

Der Quadratmeterpreis ist ein unverzichtbarer Orientierungswert im Immobilienmarkt, doch seine Aussagekraft hängt von zahlreichen Faktoren ab – vor allem von der Lage, dem Zustand und der Ausstattung des Objekts. Er dient als Vergleichsgröße, ersetzt aber keine detaillierte Immobilienbewertung.

Für Käufer und Mieter bietet der Quadratmeterpreis eine gute Basis, um Angebote besser einzuschätzen und überteuerte Objekte zu erkennen. Verkäufer wiederum nutzen ihn, um ihre Immobilie marktgerecht zu positionieren.

Wer sich mit Quadratmeterpreisen beschäftigt, sollte also nicht nur auf die Zahl achten, sondern stets das Gesamtbild betrachten: Lagequalität, Energieeffizienz, Ausstattung und baulicher Zustand bestimmen, ob ein Preis pro Quadratmeter gerechtfertigt ist oder nicht.

Ihr Ansprechpartner

Frank Breinling
Geschäftsführer und Immobilienvermittler

Telefon: +49 7224 7085
E-Mail: info@heim-und-wert.de

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